Englischkurs 2025

Vor der National Covid Memorial Wall
Offiziell hieß es „Sprachkurs“. Was die acht Teilnehmer aus Eppingen jedoch tatsächlich bei ihrem Besuch im britischen Epping erlebten, war ein komplettes Eintauchen in die britische Welt. Die Woche vom 14. bis 21. Mai 2025 war vollgepackt mit interessanten Gesprächen und Unternehmungen.
Eintauchen in Sprache und Kultur
An unserer diesjährigen Sprachkurs-Reise nach Epping nahmen leider nur acht Interessierte teil. Aber wir genossen neben (für England ungewöhnlich) traumhaften Wetter wieder die bewährte Gastfreundschaft und die faszinierende englische Kultur und übten uns zudem in der englischen Sprache. Nicht zuletzt beim Frühstück und beim Abendessen in der jeweiligen Gastgeber-Familie oder in einem Pub.
Das begann schon am Anreisetag, als wir in Julie‘s Cafe mit typisch englischen Spezialitäten und Tee begrüßt wurden. In den nächsten Tagen ging es dann vormittags zum Unterricht. Mehrere Lehrer wechselten sich ab und diskutierten mit uns vielfältige Themen. Das Spektrum reichte von englischer Politik und Humor über BBC-Wetterberichte und der Geschichte der britischen Eisenbahn bis zu der Gartenexpertin Vita Sackville-West und natürlich dem Dichter William Shakespeare.

Im Globe Theater
Auf Shakespeares Spuren
Der Freitag vormittag war unter anderem der berühmten englischen Schriftstellerin und Gartengestalterin Vita Sackville-West (1892-1962) gewidmet. Denn am Nachmittag fuhren wir nach London ins Gartenmuseum. Bei strahlendem Wetter konnten wir auf dem Fußweg dahin Big Ben und Westminster bewundern, kreuzten die Themse über die Westminster-Brücke und wanderten dann am südlichen Themseufer entlang zum Museum. Es ist eingerichtet in einer ehemaligen Kirche, was dem Museum einen besonderen Reiz gibt. Gärten und Gartengestaltung, das unterstrich diese Ausstellung, sind in England wichtige Dinge.
Auf dem Rückweg liefen wir am Themseufer an der „Nationalen Covid-Gedenkmauer“ entlang. Unzählige rote Herzen gedenken der Opfer dieser Seuche.
Der Samstag stand zur freien Verfügung. Viele Gruppenmitglieder besuchten erneut London. Das ist dank dem Tube-Anschluss von Epping sehr einfach, und die Neun-Millionen-Stadt bietet schließlich unzählige interessante Ziele. Zwei Gruppenmitglieder verschafften sich per Hop-on-Hop off-Rundfahrbus erstmal einen guten Überblick. Andere wanderten durchs Britische Museum mit seinen Schätzen, machten eine Bootsfahrt auf einem Kanal zwischen den an Wasserflächen gelegenen Londoner Ortsteilen „Klein-Venedig“ und Camden Lock oder schlenderten durch den Sloane Square und die Kings Road, mittendrin in Chelsea Bloom 2025 mit seinem Flair und den wunderschönen kreativen Blumenfiguren.
Römische Relikte

Immer noch eindrucksvoll: Die Ruine der St. Botolph Priory

Steine mit Geschichte
Am Sonntag fuhr die Gruppe nach Colchester. Die etwa 80 km nordöstlich von London gelegene Stadt war zu Römerzeiten als „Camulodunum“ zeitweise Hauptstadt von England und besitzt Zeugen der spannenden und oft turbulenten Geschichte Englands. Wir sahen auf einem ausführlichen Stadtrundgang mit einem (allerdings ziemlich schnell sprechenden) Führer Reste des römischen Theaters, der einstigen Stadtmauer und eines Stadttors. Aus dem Mittelalter stammt das „Colchester Castle“, das aus dem 11. Jahrhundert stammt und auf römischen Tempelmauern errichtet wurde, sowie die ebenfalls aus dieser Zeit stammende Ruine der Kirche „St. Botolph Priory“, die vor allem in der zweiten Phase des englischen Bürgerkriegs 1648 zerstört wurde. In der Innenstadt von Colchester sahen wir den „Jumbo Tower“, den 1883 errichteten größten Wasserturm im Vereinigten Königreich, und das imposante Rathaus mit seinem 59 Meter hohen Turm. Und wir trafen hier eine altbekannte Figur, die gehende Damenskulptur, welche wir schon auf der BUGA Heilbronn getroffen hatten und die zu lustigen Fotos geradezu einlud.
Am Montag morgen gedachten wir unter anderem dem 200-jährigen Jubiläum der Stockton-Darlington-Eisenbahn 1825, der erste Eisenbahnfahrt für Personen und Güter, und beschäftigten uns mit dem englischen Humor anhand eines Artikels in einem Satiremagazin. Nachmittags besuchten wir einen Ableger des berühmten Victoria-and-Albert-Museums, nämlich das speziell für Kinder konzipierte Museum „Young V&A“, das besonders Interesse wecken und Kreativität auslösen soll. Einige der Ausstellungsstücke, etwa Zerrspiegel und „schiefe Räume“, gaben viel Anlass zu Belustigung und witzigen Fotos.
Dienstag war dann schon der letzte Tag des Sprachkurses. Vormittags ging es um die Seewettervorhersagen der BBC und die Namen der diversen Meeresgebiete rund um die Britischen Inseln. Außerdem lernten wir den in England berühmten, bei uns eher unbekannten Designer William Morris kennen, der im 19. Jahrhundert mit seinen fantasievoll gestalteten Blumenmotiven große Erfolge feierte. Am Nachmittag nämlich besuchte die Gruppe die William Morris-Galerie in Walthamstow mit einem gut sortierten Laden für Produkte mit Morris-Motiven.
Am Dienstagabend trafen sich die acht deutschen Gäste mit 29 Mitgliedern der englischen Städtepartnerschaft im Pub „Theydon Oak“ zum traditionellen Abschiedsessen. Die jeweiligen Vorsitzenden, Barbara Scruton und Heike Lachowitzer, bedankten sich bei den Gastgebern, Organisatoren und Lehrern, und der Präsident Humphrey Wheeler überreichte die Zertifikate für die Teilnahme am Sprachkurs. Die große Zahl der englischen Gäste bezeugt, dass der Geist der Städtepartnerschaft lebt.
Am Mittwoch trafen sich dann alle Gastgeber und Gäste am Eppinger Rathaus und bestiegen den Minibus zum Flughafen Stansted.
Wieder erlebten wir eine volle Woche intensiven England-Feelings und eine besondere Herzlichkeit, für die wir den Organisatoren der Twinning-Association und vor allem den Lehrern und Gastgebern in England danken. Denn es war wieder eine Woche voller interessanter Eindrücke, bei der wir wieder einen Teil der britischen Kultur kennen lernten, die Freundschaften zwischen unseren beiden Ländern erneuerten und neue Freundschaften schließen konnten.
Im Pub Theydon Oak

Zur Begrüßung gab es Tee und Scones

Erstes Treffen in Julies Café
