Deutschkurs 2024
Der Lohn der Mühe: Beim letzten gemeinsamen Abend im Ahnenkeller wurden die Sprachkurs-Zertifikate überreicht
Deutsch lernen in Deutschland: Wie in jedem zweiten Jahr bot die Eppingen-Epping-Städtepartnerschaft den Besuchern aus England auch diesmal ein buntes Besuchsprogramm, das sich vom 4. bis zum 11. Juni hinzog. Der Sprachkurs war ein wichtiger Teil davon – aber bei weitem nicht der einzige. Dieses Jahr stand alles unter dem Thema Essen und Trinken.
Die Woche verging wie im Flug
Jeden Morgen lernten die Teilnehmer Wissenswertes über Deutschland und die deutsche Sprache. Die Anfänger wurden mit ersten wichtigen Ausdrücken wie „Guten Tag“ und „Danke“ bekannt gemacht sowie mit den Bezeichnungen für Geschirr, Besteck und anderen Dingen auf dem Esstisch. Alle Gäste bekamen zudem Informationen über die Geschichte des Weins in Deutschland (passend zur Weinprobe), über Kartoffeln, Bier, die Familie Fugger und die Augsburger Wasserwirtschaft mit ihren Kanälen und Kraftwerken, die zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Auch die Kunst kam nicht zu kurz: In reich illustrierten Vorträgen wurden Goethes „Erlkönig“ und der Romantik-Maler Caspar David Friedrich vorgestellt, dessen 250. Geburtsjahr gerade durch zahlreiche Ausstellungen und Bücher gefeiert wird.
Schutzkleidung war Pflicht beim Besuch der Firma Kartoffel Wild
Die Nachmittage boten Ausflüge und Besichtigungen in die nähere Umgebung. Das startete am Mittwoch mit einer Präsentation der Firma Kartoffel Wild. Es gab viel Interessantes zu lernen über die Anbauflächen, die verschiedenen Produkte, Vermarktung und des Wassermanagements, und Herr Wild hatte zahlreiche Fragen der Besucher zu beantworten.
Am gleichen Abend versammelten sich deutsche und britische Mitglieder der Partnerschaft zu einem Grillfest auf dem Ottilienberg. Die Gäste waren begeistert von der schönen Lage und nutzten das Treffen für nette Gesprächen und zum Vertiefen der Freundschaften.
Am Donnerstag traf man sich nachmittags zur Fahrt nach Schwaigern. Allerdings fiel der Zug aus, und der Schienenersatzverkehr lief nicht ohne Probleme. Doch trotz verspäteter Ankunft genossen die Gäste die Planwagenfahrt mit dem „Wengertschleicher“, die Weinprobe und die wunderbare Aussicht über die Weinberglandschaft bei schönem Wetter. Zumal schon der zur Begrüßung gereichte Secco die Bezeichnung trug „Today my name is Queen“.
Zum Lernen angetreten: die Teilnehmer des Sprachkurses mit zweien ihrer Lehrer
Wie in den Vorjahren stellte die Kreissparkasse großzügig ihre Räumlichkeiten für den Sprachkurs zur Verfügung
Auch Caspar David Friedrich war mit von der Partie, als es im Sprachkurs um deutsche Kultur ging
Grillabend auf dem Ottilienberg
Das Wetter spielte glücklicherweise mit
Auch der Freitagnachmittag stand im Zeichen eines kulinarischen Genusses. Die Mühlenbäckerei Kolb in Zuzenhausen informierte über das Back-Handwerk und die Vielfalt der Mehlsorten in Deutschland, dann wurden Kuchen und Kaffee gereicht. Dazu spielten Edeltraud Fick und Kira Wilkens auf ihren Veeh-Harfen.
Das Wochenende bot einen Ausflug nach Augsburg. Die lange Busfahrt lockerte Dr. Rainer Köthe mit Bemerkungen auf zur Schwäbischen Alb und zur Augsburger Stadtgeschichte von der Römerzeit bis heute. Besichtigt wurde am Samstag der prächtige Renaissancebaus des Rathauses mit dem berühmten, nach der Zerstörung im Krieg restaurierten „Goldenen Saal“. Die darauf folgende Stadtführung litt freilich etwas unter Regen. Überrascht wurde die Gruppe durch die lautstarke Christopher Street Day Parade, die gerade zu dieser Zeit die Innenstadt füllte.
Der Sonntag gehörte einem Besuch der Fuggerei, der ältesten bestehenden Sozialsiedlung der Welt, und der „Augsburger Puppenkiste“ mit ihrer Sammlung von Marionetten. Auf dem Rückweg kehrte die Gruppe dann in Ochsenbach zum gemeinsamen Abendessen ein.
Gemeinsam auf Achse: Im Laufe der Jahre steuerten die „Twinners“ beider Länder schon viele Destinationen an
Auch Bier zählt bekanntlich zu Deutschlands typischen Produkten. Der Braumeister der Brauerei Palmbräu erklärte den englischen Gästen am Montagnachmittag die Herstellung des Gerstensafts und die vielen verschiedenen Malz-und Hopfensorten, die den Geschmack der jeweiligen Biere prägen.
Daher gab es beim Abschlussabend im Ahnenkeller eine Bierprobe, dazu ein sehr gutes Buffet des Partyservice Maier. Derek Humphrey, der stellvertretende Vorsitzende der Eppingen-Epping-Association, bedankte sich für die schöne und abwechslungsreiche Woche bei den Gastgebern und bei den Organisatoren. Alle Teilnehmer hatten den Kurs bestanden und konnten mit Stolz ihre Zertifikate in Empfang nehmen.
Die Vorsitzende des deutschen Städtepartnerschaftsvereins Heike Lachowitzer wiederum bedankte sich bei den Gästen für ihr Kommen und bei dem Vorstandsteam für die gute Arbeit. Insbesondere lobte sie die rege Beteiligung am Programm: Gerade das mache die Partnerschaft lebendig. Weiterer Dank ging an die Gastgeber, die die Gäste beherbergten, die Kreissparkasse, in deren Räumen der Sprachkurs stattfand, und Anne-Marie Uhler, die Lehrer und Schüler dort bewirtete. Und schließlich dankte sie den Lehrern Dr. Rainer Köthe, Ruth Schildhauer, Pia Eggensperger sowie Eva Mairhofer, die zudem die Reden übersetzte.